Briefumschlag gegen Telefonbetrug
Umschläge gegen Telefonbetrug
Bei einigen Banken im Kreisgebiet kommen seit Neuestem Briefumschläge zum Einsatz, die Betrugsdelikte verhindern sollen.

„Krüger mein Name, ich bin Polizeibeamter. Ihr Sohn hat heute Morgen einen schweren Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Frau getötet wurde. Leider haben die Medien bereits Kenntnis über das Geschehen und werden die Geschichte veröffentlichen. Davon würden sie absehen, wenn Sie bereit wären, die Familie der getöteten Frau finanziell zu unterstützen.“

Solche oder ähnliche Schock-Anrufe erhalten im Kreis Heinsberg täglich mehrere, meist ältere Menschen.

Manche Anrufer geben sich auch als Polizeibeamte aus, die vor einem bevorstehenden Einbruch warnen und empfehlen, Hab und Gut in die Obhut der Polizei zu übergeben. Ein Arzt, der Geld für teure Medikamente aufgrund der Corona Infektion eines nahen Verwandten benötigt, oder der sogenannte "Enkeltrick" sind weitere Vorgehensweisen der Telefonbetrüger.

Die Anrufer gehen dabei so geschickt vor, dass manche Betroffene ihnen nach einiger Zeit tatsächlich glauben und Geld bei der Bank abheben, um es den Betrügern zu übergeben. Wenn jemand zunächst skeptisch reagiert, wird auf perfide Art und Weise Druck ausgeübt. 
Die durch die Corona Pandemie verstärkte Einsamkeit älterer Menschen trägt leider noch dazu bei, dass die Straftäter erfolgreich sind.

Warnung per Briefumschlag 

Um zu verhindern, dass Betroffene ihr Erspartes an Kriminelle übergeben, werden Barauszahlungen in einigen Banken im Kreisgebiet nun in speziellen Briefumschlägen übergeben. Die Umschläge sind beidseitig bedruckt und geben Anhaltspunkte dafür, wann man Gefahr läuft, Opfer eines Betruges zu werden.

Die Polizei in Gütersloh hat die Umschläge bereits erfolgreich bei den ortsansässigen Banken etabliert. Sie werden dort seit einiger Zeit bei größeren Abhebungen an Kunden*innen überreicht.

Auch im Kreis Heinsberg haben sich unter anderem die Kreissparkasse, die Volksbank sowie die Commerzbank bereit erklärt, die Umschläge drucken zu lassen. So tragen sie dazu bei, für die Täter unauffällig auf die Gefahr hinzuweisen.

Der Kunde oder die Kundin kann dann unbemerkt die dort abgedruckten Fragen durchgehen. Wenn er/sie mindestens zwei davon mit „ja“ beantwortet, sollte die Polizei informiert werden. Entsprechende Fragen lauten zum Beispiel:

  • Haben Sie den Geldbetrag abgehoben, weil Sie angerufen worden sind?
  • Sollen Sie das Geld noch heute übergeben?
  • Sollen Sie das Geld an eine unbekannte Person übergeben?

Durch die Umschläge erhoffen sich auch unsere Kollegen*innen der Kriminalprävention, dass Menschen auf die Betrugsmaschen aufmerksam werden und Schlimmeres in letzter Sekunde verhindert wird. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Geldinstituten im Kreisgebiet kommen die Umschläge ab sofort in besagten Geldinstituten zum Einsatz und werden hoffentlich dazu führen, ahnungslose Menschen vor Betrügern zu schützen.

Wenn Sie sich zu diesem Thema beraten lassen möchten, stehen Ihnen unsere Experten der Kriminalprävention zur Verfügung. Sie sind unter der Telefonnummer 02452-920-5555 erreichbar. (Bitte Kontaktdaten auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.)

 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110