Erkelenz - Erneut waren Betrüger mit einem sogenannten Schockanruf erfolgreich und gelangten an Bargeld und Schmuck.
Am Donnerstag (22. Juni) erhielt eine Erkelenzerin gegen 11 Uhr einen Telefonanruf. Eine weibliche Unbekannte gab sich als die Tochter der älteren Dame aus. Sie erzählte, dass sie einen Verkehrsunfall verursacht habe. Im weiteren Gesprächsverlauf meldeten sich noch zwei weitere Personen zu Wort, unter anderem eine Frau, die sich als Mitarbeiterin einer Justizvollzugsanstalt ausgab. Um eine Haft abzuwenden, verlangten die unbekannten Täter Wertgegenstände. Auch in diesem Fall wurde die Seniorin von den Anrufern am Telefon ständig im Gespräch gehalten. Gegen 14 Uhr übergab die Rentnerin schließlich eine bislang unbestimmte Bargeldsumme sowie Schmuckstücke, die sie nach Anweisung der Anrufer vor der Haustür an einen dort wartenden weiteren unbekannten Täter aushändigte. Der Abholer war etwa 30 Jahre alt und zirka 160 Zentimeter groß. Er hatte dunkle gelockte Haare, war scheinbar Deutscher und hatte eine schmale Statur. Er soll zudem mit einer dunklen Hose, T-Shirt und Turnschuhen bekleidet gewesen zu sein.
Personen, die im Bereich der Commerdener Höhe zum in Rede stehenden Tatzeitraum Beobachtungen gemacht haben, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten, werden gebeten, sich beim Kriminalkommissariat der Polizei in Hückelhoven zu melden, Telefon 02452 920 0. Sie haben zudem die Möglichkeit, einen Hinweis über die Internetseite der Polizei Heinsberg zu geben oder über den direkten Link: https://polizei.nrw/artikel/anzeige-hinweis.
Da sich die Schockanrufe im Kreis Heinsberg in letzter Zeit häufen und die Täter auch immer wieder erfolgreich sind, bitten wir die Bürgerinnen und Bürger noch einmal darum, folgende Dinge zu beachten, wenn sie einen solchen Anruf erhalten:
Die Betrüger wollen ihre Opfer in psychische Ausnahmesituationen versetzen und handlungsunfähig machen.
Versuchen sie nach dem ersten Schreck, den sie sicherlich haben werden, zu beachten:
- Die Polizei sucht Kontakt zu Angehörigen immer persönlich oder durch Einbestellung auf eine Wache
- Die Polizei / Staatsanwaltschaft verlangt niemals telefonisch eine Geld- oder Schmuckübergabe
- Übergaben von Sicherheitsleistungen finden niemals in der Öffentlichkeit statt (nur örtliche Gerichtskasse oder auf Wache selbst)
- Bei Haftsachen besteht immer die Möglichkeit, sich rechtsanwaltlich beraten zu lassen
- Unterbrechen Sie Gespräche sofort und versuchen Sie, Ihr Kind selber zu kontaktieren über die üblichen Wege
- Falls dies nicht gelingt: Kontaktieren Sie Ihre Polizei