Leider verunglücken jährlich auf unseren Straßen immer wieder Kinder und Senioren. So waren zwischen Januar und September 2016 77 Kinder und 346 Senioren kreisweit an Verkehrsunfällen beteiligt. Davon wurden 14 Kinder schwer und 57 leicht verletzt. Bei den Senioren gab es 35 schwer- und 83 leicht verletzte Personen.
Im gleichen Zeitraum des Jahres 2015 waren 83 Kinder und 318 Senioren an Verkehrsunfällen beteiligt. 14 Kinder wurden hierbei schwer und 60 leicht verletzt. Auch 19 Senioren erlitten schwere und 84 leichte Verletzungen.
Um die Anzahl der verunglückten Kinder und Senioren im Straßenverkehr zu senken, entwickelten die Verkehrserzieher der Polizei Heinsberg diese bisher einmalige Kooperationsidee:
Jung und Alt sollen gemeinsam „den Straßenverkehr erleben" und gemeinsam an der Steigerung der Verkehrssicherheit mitwirkenDie Verkehrserziehung bei Kindern ist ein wichtiger Bestandteil der Einflussnahme auf die Verkehrssicherheit und Verkehrsmoral eines heranreifenden Menschen. Die Zusammenarbeit zwischen den Kindergärten und Schulen mit den Verkehrssicherheitsberatern der Polizei ist daher zum Standard für alle Kinder im Kreisgebiet geworden.
Auch sind in fast jedem Ort, in dem es Schulen gibt, zwischenzeitlich Einrichtungen für Senioren angesiedelt. Langeweile und das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, bereiten vielen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern große Sorgen. Sie sind für Aufgaben dankbar, die den Alltag unterbrechen. Auch sind viele Senioren noch sehr mobil auf den Straßen unterwegs und daher ebenfalls Zielgruppe der Verkehrssicherheitsarbeit der Polizei.
Warum nicht gemeinsam die Verkehrssicherheit erhöhen und den Alltag beleben?Diese beiden Zielgruppen zusammenzubringen, war die Grundidee dieser bisher einmaligen Aktion. Mit Unterstützung des Alten- und Pflegeheims St. Gereon Brachelen konnten durch die Verkehrssicherheitsberater mehrere Senioren zu Verkehrshelfern ausgebildet werden. Es handelt sich um ältere Mitbürger und engagierte Betreuern der Einrichtung, die noch aktiv am Verkehrsgeschehen teilnehmen.
Künftig werden an zwei Tagen pro Monat zusätzliche Trainings zwischen Jung und Alt auf dem Gelände der Grundschule angeboten, welcher als Verkehrspark von der Stadt Hückelhoven speziell vorbereitet wurde. Die Veranstaltungen werden zwischen den Kindergärten, den Schulen und der Senioreneinrichtung selbständig fortgeführt und im Bedarfsfall polizeilich begleitet.
Voneinander bis ins Alter lernen„Am Stoppstein da ist Halt, damit es da nicht knallt!" und Übungen, die der Gefahr von Ablenkung entgegen wirken werden ebenso weiter Programm sein, wie die Ausbildung motorischer Fähigkeiten beim Radfahren und der Erwerb des „Fahrradführerscheins". Hierin werden die Senioren aktiv mit eingebunden und damit auch gleichzeitig deren Wissen aktualisiert.
Das Angebot der Senioren, mit den Kindern und Eltern gemeinsam die Verkehrssicherheit der Fahrräder zu überprüfen und den Kindern zu zeigen, wie kleinere Reparaturen selbst durchgeführt werden können, wird dankbar aufgenommen. Mit Unterstützung der Stadt Hückelhoven wird eine „Fahrradwerkstatt" eingerichtet, bei denen Eltern, Kinder und Senioren künftig gemeinsam für sichere Fahrräder sorgen werden.
Diese gemeinsamen Nachmittage werden sicherlich in Zukunft nicht nur den Alltag der beteiligten Kinder und Senioren bereichern, sondern auch die Verkehrssicherheit erhöhen.